Wie wir in Zukunft wohnen werden: Der Traum von der Immobilie

Wie wir in Zukunft wohnen werden: Der Traum von der Immobilie

  • August 2021

Sie halten heute ein Magazin in Händen, in dem sich die DWN-Redaktion mit einem besonders breiten Themenspektrum befasst: Immobilien und Städte, wohnen und leben. Alles Bereiche, die äußerst aktuell sind.

Die Pandemie hat für eine Trendwende gesorgt: Die Menschen fluten nicht mehr die Bürotürme der Innenstädte, sondern arbeiten im Homeoffice. Gleichzeitig sorgt der enorm wachsende Online-Handel dafür, dass mehr und mehr Geschäfte schließen müssen – eine Verödung der Stadtzentren droht. Nicht jedoch eine allgemeine Verödung der Städte oder gar ein Rückgang ihrer Einwohnerzahlen, im Gegenteil: Immer mehr Menschen zieht es in die Metropolen, wo sie die ohnehin schon hohen Mieten kontinuierlich nach oben treiben. Wobei so mancher selbst dann kein Domizil findet, wenn er über genügend finanzielle Ressourcen verfügt – es steht einfach nicht genügend Wohnraum zur Verfügung.

Aber nicht nur die Zahl der Wohnungssuchenden und Wohnungslosen, auch die Zahl der Bauherren nimmt in Zeiten von Niedrigzinsen und äußerst günstigen Krediten enorm zu. Dabei fällt auf, dass Immobilien mit komplexer Nutzung ganz stark im Kommen sind, was den Architektur-Professor Florian Nagler dazu bewogen hat, die Gebäude von heute mit der in ihnen verbauten komplexen Technik mit hochgezüchteten Rennpferden zu vergleichen: „Leistungsstark“ seien sie, aber eben auch „sehr anfällig.“

Immobilien und Städte, wohnen und leben: Mit der von uns gewählten Thematik befassen sich Fachleute unterschiedlichster Couleur. Architekten und Bauingenieure. Makler und Investoren. Stadtplaner und Soziologen. Zukunftsforscher und Ökonomen. Wir haben versucht, den jeweiligen Tätigkeiten, Überlegungen und Zielen dieser diversen Akteure in unseren Artikeln den gebührenden Platz einzuräumen. Das geht natürlich nur bedingt – für eine komplette Darstellung des Themas würde nicht nur ein dicker Wälzer, nein, wahrscheinlich sogar eine mehrbändige Enzyklopädie nicht reichen. Wir mussten uns deshalb auf eine Reihe von – in unseren Augen besonders interessanten – Aspekten beschränken.

Zwei Artikel befassen sich mit Themen aus den Gebieten der Stadtplanung und der Soziologie: Nämlich die Zukunft der Städte sowie die Emigration vieler Deutscher (von denen viele den Anti-Corona-Maßnahmen kritisch gegenüberstehen) ins ländliche Schweden.

In einem weiteren Text steht die Immobilien-Wirtschaft im Fokus: Wir thematisieren, wie unberechenbar die internationalen Investoren am Wohnungsmarkt sind. Das zeigt nicht zuletzt, dass die Fusion zwischen Vonovia und Deutsche Wohnen völlig unerwartet geplatzt ist. Unbekannte Fonds, die Anteile bei Deutsche Wohnen halten, wollten dann doch nicht das Angebot annehmen. Trotzdem steigen die Wohnungspreise stark weiter.

Und schließlich befassen wir uns mit Technik. Zum einen mit den wichtigsten Trends beim Bauen. Zum anderen mit Photovoltaik: Handelt es sich dabei um eine (staatlich forcierte, mehr und mehr erzwungene) Gesundheitsgefährdung?

Immobilien und Städte, wohnen und leben: Themen, die Evergreens sind, und zusätzlich noch eine ganz besondere Aktualität, ja, man kann sagen Brisanz, besitzen. Schließlich ist Wohnen ein Grundrecht – um das, man mag es kaum glauben, in unserem so unglaublich reichen Land immer mehr Menschen kämpfen müssen. Und darüber hinaus steht außer Frage, dass die großen, die drängenden Probleme unserer Zeit in den Städten gelöst werden müssen. Wissenschaftler, Denker, Politiker, Macher und Entscheidungsträger jeder Couleur: Sie leben, arbeiten und wirken fast alle in den Metropolen. Sie werden von ihnen geprägt – so, wie sie im Gegenzug auch die Metropolen prägen.

Ein interessanter Gedanke, wie ich finde – mit dem ich dieses Editorial beenden möchte, damit Sie sich nun der Lektüre unserer Artikel widmen können. Ich hoffe, Sie lesen unsere Texte mit Gewinn und auch ein wenig Genuss.

Sind Sie an dieser oder einer anderen Ausgabe aus unserem Archiv interessiert? Dann schreiben Sie uns eine Email mit der genauen Ausgabennummer, dem Titel und der gewünschten Stückzahl an:
leserservice@deutsche-wirtschafts-nachrichten.de