Inmitten globaler Unruhen und tiefgreifender geopolitischer Veränderungen drängt sich eine zentrale Frage auf: Sind wir bereit, die Herausforderungen der Gegenwart mit Entschlossenheit zu meistern und die Zukunft aktiv zu gestalten? Die Weltordnung, wie wir sie kannten, steht vor einer epochalen Transformation. Konflikte zwischen den großen Mächten, die Rückkehr protektionistischer Wirtschaftspolitik und die schwelende Frage der europäischen Eigenständigkeit fordern uns alle heraus. Deutschland, als Herz Europas und Motor seiner Wirtschaft, spielt in diesen Entwicklungen eine Schlüsselrolle.
Die Rückkehr von Donald Trump auf die globale Bühne, ist mehr als nur ein politisches Spektakel. Seine Wiederwahl und seine zweite Amtszeit als US-Präsident stehen symbolisch für eine Verschiebung der tektonischen Platten der Macht. Trumps protektionistische „America First“-Politik könnte die transatlantischen Beziehungen auf eine harte Probe stellen. Sie signalisiert eine neue Ära der Unsicherheiten, die unser exportorientiertes Wirtschaftsmodell herausfordert. Gleichzeitig bietet sie eine Chance, Europas wirtschaftliche und sicherheitspolitische Eigenständigkeit neu zu definieren. Was Europa und Deutschland nun brauchen, ist Mut, mehr Mut, denn die Botschaft aus Washington ist eindeutig: Amerika erwartet von seinen Partnern mehr Eigenverantwortung. Für Europa ist dies keine Drohung, sondern eine Gelegenheit. Wir müssen lernen, uns selbst zu vertrauen, strategische Allianzen zu schmieden und unsere Abhängigkeiten von den Vereinigten Staaten und China zu reduzieren.
China wiederum, dessen Einfluss kontinuierlich wächst, bietet sowohl Risiken als auch Möglichkeiten. Die Belt and Road Initiative und die expansive Wirtschaftspolitik Pekings sind Mahnungen an Europa, eigene Pläne mit gleichem Ehrgeiz zu verfolgen. Unser Kontinent braucht eine klare, mutige Vision, um im globalen Wettbewerb zu bestehen und unsere Werte und Interessen zu verteidigen. In diesen Zeiten der Verunsicherung ist es leicht, sich in Ängsten zu verlieren, die „German Angst“ ist ja schon ein geflügeltes Wort. Doch Angst ist ein schlechter Ratgeber. Stattdessen müssen wir Klarheit gewinnen: Klarheit über unsere Ziele, unsere Verantwortung und unsere gemeinsamen Werte. Europa hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es aus Krisen gestärkt hervorgehen kann – wenn es geeint handelt: Investitionen in Schlüsseltechnologien, in eine widerstandsfähige Infrastruktur und in unsere Sicherheit sind nicht länger Optionen, sondern Notwendigkeiten. Es geht darum, Zukunft zu schaffen, nicht nur auf Veränderungen zu reagieren.
Dieses Magazin bietet Ihnen Perspektiven und Analysen, die zum Nachdenken und Handeln anregen sollen. Von den politischen Implikationen der Trump-Wiederwahl über die Dynamiken des Konflikts in der Ukraine bis hin zur Frage, wie wir uns in einer multipolaren Weltordnung positionieren können. Wir stehen an einem Scheideweg, doch jede Krise birgt die Möglichkeit, etwas Neues zu schaffen. Lassen Sie uns die Gegenwart mit Entschlossenheit annehmen, die Vergangenheit als Lehrmeister nutzen und die Zukunft mit Mut gestalten.
Die gesamten DWN wünschen uns allen ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise der Liebsten und ein friedlicheres Jahr 2025.
Ihr Markus Gentner (Chefredakteur)